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Who the Fuck Is Pigmento?
Spirit of a Dual Nature

Pointierte Erzählungen, Anekdoten statt Fakten

 

Kapitel 16 München, zwischen Kunst und Bier

Dieses Kapitel hätte ich am liebsten im „traditionölln Dialekt vo Wean, da ostmittlboarischn Variantn vo da boarischn Sprooch“ verfasst, der Verständlichkeit halber jedoch sein lassen. Eugen Roth spricht aus meiner Seele, wenn er meint: „Vom Ernst des Lebens halb verschont ist der schon, der in München wohnt“. Jedes Mal bei der Ankunft in Minga verjüngte ich. „Minga is wäidweit aa zwengs da Wiesn und dem Hofbraihaus bekannt.“ In München fühlte ich mich immer wieder sauwohl. Schwabings Stunde heißt Illusion, Schwabing ist ein Zustand. Das erste Vergnügungs- und Einkaufszentrum in München, die Citta 2000 in Schwabing wurde 1969 eröffnet und ich musste um jeden Preis dabei sein. Die vielen Eindrücke sind in mir lebendig geblieben. Das Gebäude steht noch heute. In einer Schwabinger Kneipe, in der Occamstraße lernte ich damals Pinkas Braun, einen Schweizer Schauspieler kennen. Wir unterhielten uns köstlich und kippten gemeinsam einige Bierchen über den Durst. München stand in Folge oft in meinem Routenplaner. Sedlmayr, eines der Wirtshäuser, in denen die anbetungswürdigen Weißwürste der Metzgerei Wallner frisch aufgebrüht werden, hatte mich immer wieder vereinnahmt. München ist eine großartige Stadt. Ich schlenderte die Sendlingerstraße, spazierte durch den Hofgarten, promenierte über die Theatinergasse. Ein Markt, wie der Viktualienmarkt fehlte mir in Wien. Stets auf den Spuren des Schauspielers Helmut Fischer, in seiner Rolle des Münchner Lebemanns Monaco Franze. Vieles hatte ich mit dem „ewigen Stenz“ gemeinsam, sogar den staksigen Gang, der mit einem Bandscheibenschaden zusammenhing. Jetzt sitzt er bei Wind und Wetter auf der Münchner Freiheit herum. Meine Münchner Freunde waren Kunstmaler, Grafiker, Computerkünstler, Galeristen und Poeten – Anja, Inge, Kristina, Rupert, Peter u.v.m. Eine Künstlerrunde aus mehrheitlich „Grauen Wölfen“ im „Unruhestand“. Unsere Treffs hatten wir vorwiegend im Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz, Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom (Augustiner-Bräu München), Paulaner Bräuhaus am Kapuzinerplatz und Bratwurstherzl am Viktualienmarkt (Hacker-Pschorr). Im Letzteren, hatte die Hertha Uhl, das Haupt des Hauses, das Sagen. Essen und Trinken waren hier ausgezeichnet, sowie der “zwischendurch Plausch” mit einer umtriebigen Wirtin, ein wahres Vergnügen war. Ergreifend ihre Fähigkeiten und Einsatz. Ihre fundierten Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Bildenden Kunst waren für mich Referenz für ihre kunstkritischen Äußerungen. Ich war erfreut und geehrt, sie persönlich kennen gelernt zu haben. Fast jeder Abend in München endete mit einem „Absacker“ in der Bar des Luxushotels Königshof am Karlsplatz. Danach ging ich „entspannt“ in meine „Ausnüchterungszelle“, im Hotel Luitpold in die Federn und träumte von Karl Valentis Spruch: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“.

 

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Kapitel 16

 

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